Nutella- Cup am Kottmar
- Inliner Rennen mit Tücken
- PSV sammelt 4525 g Nutella ein
- Franz gewinnt in Folge zum 11. Mal dieses Inlinerrennen
Nun der Reihe nach. Freitagabend hatte der Kottmar wieder zu seinem traditionellem Inliner Rennen auf der Zufahrtsstraße zur Sprungschanze eingeladen. Wir wollten eigentlich wieder mit ca. 10 Läufern am Rennen teilnehmen. Das betrifft bei uns immer unsere Rollskiläufer und Inlinerfahrer, die auch im Sommer das Skatingtraining absolvieren. Denn Skating lernen wir nur noch im Sommer. Im Winter haben wir nicht mehr die Zeit und nicht mehr die Bedingungen dafür. Aber wir haben ein wenig die Defekthexe im Rucksack.
Levana verletzte sich am Auge und fiel damit aus. Lucas hatte als Mitfahrer einen harten Autounfall und fiel damit aus. Charlotte hatte eine wichtige Familienfeier bei Oma und fiel damit aus. Und unser Lehrling Anton bekam kurzfristig eine Nachtschicht verpasst und fiel somit aus. Da waren gleich mal vier Podestplätze begraben. Und somit mindestens 3000 g Nutella verschenkt. Das macht keinen Spaß.
Tobias war zum ersten Mal dabei. Er hatte ja schon in Jonsdorf ein beherztes Rennen gezeigt. Warum nicht hier am Kottmar. Und als amtierender Regionalmeister hatte er nicht viel Respekt vor dieser Strecke. Ein kurzes Einlaufen und es war alles klar.
Bei Kalle und Nepomuk war ich schon gespannt. Aber die auch die Beiden waren guter Dinge. Sie hatten einen guten Startplatz und waren sich ihrer Sache sicher. Anni wollte auf jeden Fall unter die ersten Sechs in ihrer AK. Und bei Franz, Tim und Bruno schien auch alles zu klappen nach dem Einlauftraining. Bruno hatte allerdings in letzter Zeit nicht zu viele Kilometer gemacht. Franz kam mit einem schweren Magen Darm Virus aus Rom nach Hause und hatte immer noch Probleme damit. Na, mal sehen was da geht.
Und dann war es so weit, die Ersten gingen auf die Strecke. Und auch Tobias zeigte von Anfang an ein sehr zügiges Rennen. Er lief sehr schnell zeitlich auf seine Vorderleute auf.
Nach ein paar Minuten kam er zurück. Es sah alles noch sehr gut aus. Bei mir, so etwa 100m vor dem Ziel lag er ganz klar auf Platz zwei. Na, das wäre ja ein gutes Ergebnis im Sommer im Regionalbereich. Also, nichts verloren gegenüber dem Winter. Aber leider kam es am Ende doch ganz anders. Ein Kampfrichter hatte Tobias am Rundenende nicht auf seiner Streckenliste abgehakt.
Das bedeutete, dass Tobias irgendwo vorher gedreht haben müsste. Aber Keiner konnte das so richtig beweisen. Wir haben mit Tobias im Anschluss noch eine Streckenbegehung gemacht und er konnte uns genau zeigen, dass er richtig gelaufen wäre. Aber das spielte leider keine Rolle. Disqualifikation ! Oh, das war hart. Der Junge, sich keiner Schuld bewusst, wird einfach weggeknallt. Das kann man so einfach nicht machen. So hätte ich als Rennleiter nie entschieden. Immer zu Gunsten des Sportlers. Der Achtjährige verstand die Welt nicht mehr. Es sollte ihm eine Lehre sein, hieß es spöttisch. Aber welche Lehre, wenn er doch gar keinen Fehler begangen hatte? Das hätte ich anders gehändelt. Aber ich bin dort auch nur noch Gast. Aber ich weiß bei unseren 10 Wettkämpfen im Jahr (300 in 30 Jahren), was alles für Fehler bei einem Rennen auftreten können. Und es treten Fehler auf. Immer wieder. Aber ich kann es in der Kürze der Zeit nicht beweisen. Schade.
Dann kam Kalle. Und der ließ gar nichts anbrennen. Vom Start bis zum Ziel machte er klar, wer hier der Herr auf dieser Strecke ist. Er gewann ganz klar mit einem Start Ziel Sieg. Nepomuk machte es etwas spannender. Er kämpfte eine ganze Weile mit zwei seiner Kontrahenten. Einem Bertsdorfer und einem Kottmar Jungen. Erst in der dritten und letzten Runde konnte er seine Stärke ganz ausspielen. Er konnte auf den letzten 500 m seinem härtesten Kontrahenten noch 15 Sekunden abnehmen und gewann somit sein Rennen. Das waren 40 Punkte in der Rangliste. Annika machte ein frecheres Rennen, als im letzten Jahr. Sie kam technisch sehr gut. Aber ihr fehlt momentan noch ein kleiner biologischer Zug. Da müssen wir ganz einfach noch etwas warten. Dann wird auch sie ganz nach vorn zuschlagen. Heute Platz sechs und ein kleines Nutella Glas. Bruno lieferte sich von Anfang an mit zwei Bertsdorfern ein unerbittliches Rennen. Wobei Bruno gegen Ende sogar etwas die Körner ausgingen. 8,5 km und fünf Runden, das ist ein langer Weg. Ab Runde vier verlor er mächtig Zeit. Aber was war los? Bruno kam in Runde fünf, aber die Bertsdorfer nicht mehr. Na, wer hat nun einen Fehler gemacht? Elke hatte mitgezählt und war sich sicher, dass Bruno richtig lag. Dann der Fehler der Kontrahenten. Bereits nach Runde vier ins Ziel. Schade für sie, Glück für Bruno. Platz ein und ein großes Glas Nutella. Franz startete nach Tim. Für ihn war das Ziel, erst mal zu schauen, was macht mein Körper schon wieder mit. Aber es ging anfänglich alles besser, als gedacht. Er konnte Tim einholen und wollte erst ein Wenig mit ihm mitlaufen. Aber dann besann er sich und jagte seine Bestzeit vom letzten Jahr. Er lief die schnellste Tageszeit über die 10 km, die nur 13 Sekunden an seiner im Vorjahr aufgestellten Bestzeit vorbei schrammte. Schade. Einen kurzen Moment geträumt und da war der Streckenrekord vorbei. Aber dennoch Platz eins und zwei für den PSV. Und mit der Aussage, Franz ist wieder fit. Damit gewann Franz nun bereits zum 11. Mal in Folge diesen Inliner Wettkampf am Kottmar/ Walddorf.
Somit war das Rennen schon wieder Geschichte. Es waren gute trockene Bedingungen. Damit ist das Rennen mit den großen Geschwindigkeiten zu beherrschen. Aber bei glatter Straße wird es gefährlich. Denn die Rennstrecke ist eigentlich viel zu schmal, bei den vielen Leuten auf der Strecke und der hohen Geschwindigkeit. Ich bin hier immer wieder froh, wenn wir alle heil im Ziel sind. Wenn auch mit einer Disqualifikation.
Eins nervt mich allerdings schon einige Zeit. Das wir im Regionalverband Lausitz eine Rollenbeschränkung im Durchmesser von 84 mm haben. Keine vernünftige Firma baut mehr Inliner in den größeren Schuhgrößen mit Rollendurchmesser von 84 mm. Das ist einfach überholt. Ab der AK 12/ 13 oder ab 14/15 muss man einfach max. 90 mm Walzen zulassen. Damit wären die Walzen für Inlinerwettkämpfe im Rollskisport angeglichen. Dort starten Inliner mit 90 mm und Rollski mit 100 mm. Aber niemand auf der Welt fährt noch mit 84 mm Rollen.
Dann bis zum nächsten Jahr und die vielen Überraschungen.
Sport Frei V. Heinrich August 2025